Interessant, was einige Berliner Kollegen am 2. Mai für Gründe haben, um Urlaub zu nehmen 😉
Monthly Archive for April, 2008
Gestern brachte der Post DHL-Mann ein schweres Paket. Geliefert wurde eine Kiste Muskateller des Weinguts Rinklin. Erste Tat? Testen. Kühl genug war er noch nicht, aber die Neugier war größer. Karton aufgerissen, eine Flasche rausgeholt, Korkenzieher gezückt – und den Schraubverschluß entdeckt.
Schraubverschluß? Kunststoffkorken statt Kork findet man ja öfter. Aber einen Schraubverschluß? Erinnerte mich doch eher an einen Schoppenwein aus der Wirtschaft nebenan. Ist es aber anscheinend nicht.
Zur Erklärung lag gleich ein Merkblatt im Karton bereit. Offenbar werden immer mehr hochwertige Weine mit Schraubverschluß ausgeliefert. Einerseits, weil der Winzer damit Verluste vermeidet, andererseits aber auch, weil die geringere Sauerstoffdurchlässigkeit zumindest dem Weißwein sehr gut tut.
Heute wieder was gelernt. Dennoch wird mir das Geräusch beim Entkorken fehlen.
Übrigens macht das Weingut Rinkling einen hervorragenden Muskateller, wie sich herausstellte. Trinkempfehlung.
Das wars dann wohl. Die Lichter gehen aus in Tempelhof. Einige wahllose Gedanken zu einem Volksentscheid, der eigentlich keiner war:
- Der Senat kann zu Recht den Stecker ziehen. Auch wenn Herr Pflüger das Wahlergebnis auf eine Weise interpretiert, die von mangelndem Demokratieverständnis zeugt.
- Tempelhof hatte eigentlich nie wirklich eine Chance. Diejenigen, die die letzten Wochen am lautesten gebrüllt haben, haben den Schließungsbeschluß vor vielen Jahren mitgetragen. Kein Wunder also, wenn die Airlines dieses Ziel schon lange nicht mehr anfliegen. Ein freies Spiel der Marktkräfte hat es nie gegeben. Ebensowenig wie ein sinnvolles (Nach-) Nutzungskonzept.
- Auch ein noch so großes Wahlkampf-Budget rettete die Befürworter nicht vor dem Scheitern. Ganz Berlin war in den letzten Wochen von den Flughafen-Befürwortern zuplakatiert worden – nach den unsäglichen Anfängen dieser Kampagne zuletzt wesentlich professioneller als in jedem „normalen“ Wahlkampf. Die Klassenkampf-Plakate der Gegner gingen komplett unter. Geholfen hat es auch nichts.
Was bleibt: Das aus dem Hut gezauberte grüne Öko-Dorf-Kaninchen wird genausowenig Realität werden wie die blühenden Landschaften des amerikanischen Wunderdoktors, der gleich auf dem Rollfeld das Skalpell ansetzen wollte.
Berlin hat nun eine Brache mehr.
Und da BBI schon bei seiner Eröffnung irgendwann im Jahre 2011 an den Kapazitätsgrenzen stehen wird, werden zahlreiche Brandenburger Gemeinden noch ein Rollfeld im Hinterland entdecken, um dort in der Pampa neue Kapazitäten für den Flugbetrieb zu schaffen.
Schade. Chance vertan.
See you at the next Rampenfest in Oberpfaffelbachen.
Even if it is more than 30 minutes playtime and it is probably not powered by your preferred car vendor – go ahead and watch it!
Thanks, Volker.
Ich muß heute eine Lanze für das deutsche VW Vertragswerkstättenwesen brechen. Seit dem Wechsel von SAAB zu VW war es die größte Strafe, auch nur den örtlichen VW Dealer namens Eduard Winter aufsuchen zu müssen – mindestens ebenbürtig mit dem Besuch des lokalen Postamts. Völlig angestaubte Atmosphäre, ewige Wartezeiten, schnoddriges Personal – einfach furchtbar.
Deshalb sei jetzt hier und heute VW Mann in Zehlendorf gelobt, die nicht nur durchgehend nettes und zuvorkommendes Personal haben, sondern auch einen anständigen Espresso.
Die Krönung war heute das kostenfreie, oben abgebildete Servicefahrzeug. Geniale Idee.
Geht doch, die Sache mit der Kundenorientierung.
Interesting article on ReadWriteWeb about enterprises spending money on Web 2.0 technologies:
[…] However, newer, „pure“ Web 2.0 companies hoping to capitalize on this trend will still have to fight with traditional I.T. software for a foothold, specifically fighting with the likes of Microsoft and IBM. Many I.T. shops will choose to stick with their existing software from these large, well-known vendors, especially now that both are integrating Web 2.0 into their offerings.
Microsoft’s SharePoint, for example, now includes wikis, blogs, and RSS technologies in their collaboration suite. IBM offers social networking and mashup tools via their Lotus Connections and Lotus Mashups products and SAP Business Suite includes social networking and widgets.
What this means is that much of the Web 2.0 tool kit will simply „fade into the fabric of enterprise collaboration suites,“ says Forrester. By 2013, few buyers will seek out and purchase Web 2.0 tools specifically. Web 2.0 will become a feature, not a product.
From an IBM Business Partners perspective we just see very much interest in learning about Web 2.0 technologies when we talk to our customers. But we don’t see any of our customers investing in these technologies right now. When we talk about Lotus Connections and its blog, wiki, RSS, social web features we do it to show our competence and to create awarness. But I fear we will not earn any money with it right now.
It is an investment which hopefully will pay off in the future according to this Forresters report.
Plazes unveiled the brand new Plazer 😉
Hope to see the real new Plazer after all these months, too. The last announcement Stefan made was in September 2007.
Please redirect your feedreader. Feed URLs for this blog have changed now. Feeds have been migrated to Feedburner now.
Das Kluge Blog
Der Kluge Netzleben (Blog + Flickr + all this other stuff…)
Some other minor changes happened here too.
Schon vor einigen Jahren führte der Verkauf der Zurich Krankenversicherung zu meiner eher unfreiwilligen Mitgliedschaft in der DKV. Nachdem nun einiges Zeit alles rund lief – u.a. weil ich einfach kaum die Dienste von Ärzten in Anspruch nehmen mußte – droht jetzt Ärger. Grund: Ich kümmere mich um Vorsorge und Prävention. Und die soll ja bekanntlich helfen, schlimme und teure Schäden in der Zukunft zu vermeiden.
Die DKV will nun die Zahnprophylaxe nicht mehr bezahlen. Dabei handelt es sich um eine Behandlung, die man mir als Privatversicherten vor einigen Jahren noch empfohlen hat und immer anstandslos gezahlt hat. Viel besser noch: Zahlreiche Studien belegen schon seit Mitte der 60er Jahre, dass die regelmäßige Prophylaxe auch die Krankenversicherung entlastet und Behandlungskosten signifikant senken hilft. Jeder Arzt weiß das, und eigentlich wußte das bisher auch eine vernünftig handelnde Krankenversicherung.
Jetzt will man sich nicht mehr erinnern. Daher schreibt man mir nun folgendes:
Sehr geehrter Herr Kluge,
[…]
Der Versicherungsschutz ist auf die medizinisch notwendige Heilbehandlung begrenzt. Damit besteht ein Leistungsanspruch für all jene Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, die grundsätzlich geeignet sind, eine Krankheit gezielt zu erkennen, zu heilen oder zu lindern.
[…]Der hohe Stellenwert gesundheitsfördernder und gegen Krankheit vorbeugende Maßnahmen wird von uns durchaus anerkannt.
Hört Hört! Und wer bezahlt das?
Eine Erstattung ist aber auch hier nur im vertraglich vereinbarten Umfang möglich; nur hierdurch ist eine Gleichbehandlung aller Versicherten gewährleistet.
Aha, zahlen wird jedenfalls nicht die DKV. Aber was hat das mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz zu tun?
[…] Eine Erstattung der durchgeführten reinen Vorsorgemaßnahmen wie die professionelle Zahnreinigung oder Zahnprophylaxe erfolgt ebenfalls nicht.
Wir bezweifeln nicht den Sinn uns Zweck der professionellen Zahnreinigung/individualprophylaxe, da sie wirkungsvoll zur Gesunderhaltung der Zähne beitragen.
Ja, das sagten Sie schon. Aber bezahlen will das DKV auch nicht.
Jedoch liegt es immer im Verantwortungsbereich jedes Einzelnen, ob er derartige Maßnahmen für sich persönlich in Anspruch nimmt. Vor diesem Hintergrund bitten wir um Ihr Verständnis, dass wir Aufwendungen für die professionelle Zahnreinigung/lndividualprophylaxe nicht zur Verfügung stellen können. […]
Mit anderen Worten: Kümmer Dich selbst um die Gesunderhaltung und Vorsorge.
Wenn man nicht wüßte, was es bedeutet, eine Krankenversicherung im Alter über 40 zu wechseln, dann würde man sofort kündigen. Hierzulande ist ein KV Vertrag aber ein klassischer Vendor LockIn. Friß, stirb, oder zahl viel viel mehr.
Wunderbar dann noch dieser Nachsatz:
Bei Durchsicht der Unterlagen ist uns aufgefallen, dass derartiger Kosten in der Vergangenheit von uns erstattet wurden. Dies konnte aber nur deshalb geschehen, weil Ihr Zahnarzt die Leistungen nicht entsprechend deklariert hat. Auf eine Rückforderung verzichten wir entgegenkommend.
Na herzlichen Dank. Jetzt muß ich für das „Entgegenkommen“ wohl auch noch dankbar sein.
Wir sprechen uns dann wieder, wenn ich mehrere tausend Euro Rechnungen für Kariöse Zähne und Parodontose Behandlung einreiche.
Update: Wollte gerade die Website der DKV besuchen:
Trifft den Nagel doch voll auf den Kopf: Service Temporarily Unavailable.
Heute Post von IBM:
From: Vorname Nachname
To: ISV@de.ibm.com
Date: 15.04.2008 10:35
Subject: Deutscher Postcast – PowerSystems Ankündigung (BB Lab)[…]
Vor sechs Jahren begann die Entwicklung des POWER6 Super-Chips, an dem das
IBM Entwicklungszentrum Böblingen maßgeblich beteiligt ist. Ralf Fischer,
Direktor Hardware Entwicklung im IBM Labor erklärt im folgenden Podcast,
bei welchen Anwendungsgebieten der Prozessor sich besonders eignet und
welche Technologien zum Tragen kommen?Power Systems Plattform
http://www-05.ibm.com/de/podcast/44.html
[…]
Ein Postcast im Postkasten. Spaß für den ganzen Tag.
sixtus Wo bleibt eigentlich diese verdammte Klimaerwärmung, wenn man sie mal braucht?
Mir geht dieses miese Regenwetter auch langsam auf den Geist.
Mein Blog kommt in die Jahre. Diese Website sah schon so aus, als sie noch kein Blog war. Seit 2001 ist diese Seite eigentlich unverändert in der Anmutung. Die statischen Inhalte sind alt, gehören auch nicht mehr dahin und werden überwiegend gelöscht. Frühjahrsputz im Blog wäre angesagt.
Gesagt getan. Ein schlichtes, einfaches, klares Design muß her. Das Grau soll weg. Drei Spalten sollen auf zwei Spalten zusammengedampft werden.
Erste Reaktion nahestehender Zeitgenossen: He, das sieht ja jetzt so aus wie jedes andere Blog! Sprich: Voll langweilig.
Bleibt also die Frage an die Besucher: Facelift oder nicht?
Ed Brill wrote about Lotus bloggers examining their roots in Lotus Notes. I think its time for me to do so as well.
I think it was end of 1993. We just started a consulting company in the human ressources business offering trainings and organizational development support. Always looking for new business opportunities a manufacturer of modems and fax equipment offered us to start a new business as a reseller of his hardware solutions. Unfortunately we did not manage to sell even one of these high priced fax cards. But there was a large benefit of this adventure: To stay in sync with the manufacturer and its organization we had to install a CRM solution – based on a product we never heard of: Lotus Notes, I think it was the 2.1 release. We never used e-Mail before for business communication, we never used a distributed database which replicated data and application design through a telephone line. All we had was a fax machine and two or three PCs in a Windows 3.1 network with a Microsoft Works application that served as a CRM application. So we were thrilled by that stuff. I started to write my own applications in the evenings, at home, at the sea. I designed all our business processes in Notes. It was easy development of applications, the replication feature allowed us to work offline with all that stuff – it was the time I spent lots of time in Hamburg and not in Berlin. But: At this time we had no idea how to build a business around that – we were still focused on the human resources business.
A good friend, who has ever been a mentor for me and my business, suddenly called me in 1994. He was an executive director at a SIEMENS business unit and his boss just acquired a US company which used Lotus Notes – amongst other use cases as a Kanban system for production control. So as his boss mentioned to introduce Lotus Notes in his business unit my friend remembered me talking about my Lotus Notes experience. His boss was a visionary who wrote lots of the mission critical apps by himself for the VAX system in the past. He realized the power of Notes for his business immediately. So the first meeting was held, the first contract was signed. The rest is history. We founded a new company focused on Lotus Notes with a new partner as managing director, became Lotus business partner. I wrote many of the new applications we sold by myself even though I never had a professional software development education. From day one we had to fight the Microsoft evangelists (and Microsoft Mail was introduced at this time at Siemens!) and we had to learn to fly under the radar – to finally build tons of applications. As our partner and managing director left to take a job opportunity at the Lotus Professional Services organization this job became my main profession.
Today nobody in our company would allow me to write my own apps any more. But I still work every day with Notes, sell services around Notes and could not manage my daily work without Notes.
Gehe mir mal auch schnell einen Kaffee holen 😉
(Rausgefischt aus dem Getwitter des Herrn Lumma.)
Gestern war mal wieder großes Kino. Ganz großes Kino.
Ich wußte nahezu nichts über diesen Film. Bekannt war mir nur der grobe Plot: Chefredakteur von Elle erleidet Hirnschlag, ist vollständig gelähmt und kann sich nur noch durch Augenzwinkern verständigen. Ich erwartete einen tieftraurigen Stoff zum depressiven Nachsinnen. Ich erwartete einen Kinoabend, nach dem man nicht mehr wirklich Lust auf ein freudiges Gespräch hat.
Was ich bekam, war genau das Gegenteil meiner Erwartung. Man kommt aus diesem Film und man liebt das Leben!
Zu einem großen Teil aus der Sicht des gelähmten Jean-Dominique Bauby („Jean-Do“) gefilmt, wird der Zuschauer Teil eines Lebens, das so jäh von der Überholspur direkt in der Klink am Meer endet. Jean-Do ist von nun an gefangen in seinem eigenen Körper, so wie der Mann gefangen war, dessen Geschichte er in seinem Buchprojekt eigentlich neu erzählen wollte: Der Graf von Monte Christo. Aus dieser Geschichte wird nun während des Films Jean-Dos Geschichte.
Wunderbar, wie Jean-Do seinen alten Vater rasiert, der selbst in sich und seiner Wohnung gefesselt zu sein scheint. Wunderbar, wie sein Freund Laurent dem Gelähmten Bücher von Balzac vorliest. Wunderbar, wie der Jean-Do, der Anfangs noch sterben will, Buchstabe für Buchstabe seines Buchs mit dem verbliebenen Auge diktiert. Wunderbar, wie der, der weder sprechen, essen noch trinken kann, in Gedanken das Leben weiter lebt, die Austern schlürft und leidenschaftlich liebt. Wunderbar, wie seine von ihm getrennt lebende Frau und die drei Kinder ohne übertriebene Sentimentalität mit ihrem Vater umgehen – und all die Konflikte aber auch die Liebe in diesen Beziehungen still aber effektvoll zum Ausdruck kommen.
Der Regisseur Julian Schnabel ist auch Maler. Und als solcher zaubert er unglaublich schöne und kraftvolle Bilder in die Erinnerung, unterlegt mit einem grandiosen Soundtrack. Die Bilder in der Erinnerung Jean-Dos werden so zu den Erinnerungen im Kopf des Zuschauers. Absolut sehenswert.
Donna Leon über ein Problem in Venedig, das es auch in Berlin zu Hauf gibt:
[…] Das freigelassene Hündchen schnupperte suchend auf dem Platz herum und kauerte sich endlich an einem Hauseingang nieder. Oben im ersten Stock stand ein Mann mit einer Tasse Kaffee am Fenster.
Während der kleine Köter sein Geschäft verrichtete, verzog sein Frauchen sich demonstrativ unbeteiligt ans andere Ende des campo, und der Mann am Fenster trank seinen Kaffee aus.
Lassen Sie eine halbe Minute verstreichen, liebe Leser. Unterdessen wendet die Frau sich wieder dem Hund zu, die Haustür geht auf, und der Mann vom Fenster tritt heraus.
Er registriert die Hinterlassenschaft vor seiner Tür, sieht erst den Hund an, dann die Frau und erkundigt sich: »Verzeihen Sie, Signora, ist das Ihrer?« Worauf sie in gekränkter Unschuld die Hände hochwirft und »Was fällt Ihnen ein!« ruft. […]
Jetzt wird es spannend. Wer wissen will, was der gute Mann mit dem kleinen Köter macht, liest hier weiter.