Monthly Archive for Oktober, 2008

Ein Gedicht von einer Bank

Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen – echt famos!

Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.

Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.

Trifft’s hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken –
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!

Soll man das System gefährden?
Da muß eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.

Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.

Für die Zechen dieser Frechen
hat der kleine Mann zu blechen
und – das ist das Feine ja –
nicht nur in Amerika!

Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen –
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.

Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird bisschen Krieg gemacht.

Ein bittersüßes Bankengedicht. Und nun alle mal raten, wer wann das Gedicht geschrieben hat.

(Danke, Lorenz)

Update: Der Lorenz ist diesem Hoax aufgesessen, und der Herr Kluge hats einfach auch mal kopiert, ohne darüber nachzudenken, dass es Derivate in diesem Zusammenhang damals wohl nicht gegeben hat. Danke für Aufklärung, Herr Mattes, und hiermit meine Distanzierung von der Zielgruppe „linke Globalierungs- und Kapitalismuskritiker“.




Neuer Name, neues Glück

Neuer Name, neues Glück? Also ich fand Deinen alten Namen auch schön 🙂





Sonos Updates

Sonos updated to software version 2.7 – and turned my iPhone into a much better looking Desktop Controller. As far as I can see all features from the desktop controller are available on the iPhone too. Great News!

One of the best news in this software package is the last.fm integration I have waited for so long. You can now play your last.fm radio stations, and Sonos scrobbels your music and transfers the songlist to update your profile. Perfect. Thats what I wanted.




Abschied von Tempelhof

Abschied von Tempelhof

Letzten Dienstag, morgens gegen 9:00 Uhr, kam der Anruf, dass die Wolkendecke über der Stadt bis unter die Grenze von 3.000 Fuss reicht. Keine Sichtflugbedingungen, der Start wurde abgesagt. Gut, das konnte ich einsehen. Immerhin hatte ich zum Geburstag meines Jüngsten auch noch Plätze am letzten Freitag gebucht. Da sollte das Wetter besser werden, um ein letztes Mal mit dem Rosinenbomber von Tempelhof zu starten. Am Donnerstag abend dann wieder ein Anruf. Maschinenschaden. Das wollte ich dann weniger einsehen und auch nicht recht glauben. In meiner Phantasie malte ich mir einen saudischen Ölscheich aus, der kurzerhand einfach mal alle Flüge mit viel Geld weggebucht hat.

Für meinen Jüngsten war es eine Katastrophe, er heulte bitterlich, hatte er doch schon die DC3 als Spielzeug-Modell durch die Wohnung geflogen und sollte nun um seinen Flug gebracht werden. Alternativ wurde uns der Samstag abend angeboten – aber da waren meine beiden Racker schon nicht mehr bei mir. Die Tränen taten weh.

Gestern fuhren wir dann dennoch nach Tempelhof. Und wieder hing die Wolkendecke tief über der Stadt. Den ganzen Tag sprach der Wetterdienst von Aufhellung, aber das Vertrauen in die Zuverlässigkeit von Wetterprognosen war eh schon erschüttert. Als wir eintrafen, waren alle Flüge des Tages bereits abgesagt, man hoffte aber, den 17:30 Flug doch durchführen zu können. Während unter anderem die betagte Antonov ständig zu Kurzflügen abhob und wieder einflog, ging bei der DC3 nichts. Der Kapitän trat schließlich vor die Passagiere, entschuldigte sich mehrfach und erklärte, dass die Wolkendecke weiter zu niedrig hänge um das Versprechen eines „Rundflugs“, bei dem man als Passagier schließlich auch so etwas wie „Sicht“ erwarten könne, einzulösen zu können. Das sei man seinen Kunden schuldig.

Damit sah ich nun auch den dritten und letzten Versuch scheitern. Ein Mitreisender hatte schon den vierten Versuch hinter sich, ohne jemals mit dem betagten Fluggerät abheben zu können. Schließlich kam der Vorschlag, dass wir wenigstens alle im Rosinenbomber Platz nehmen könnten, der Pilot sagte, er würde auch die Motoren anschmeißen und mit uns zum Start rollen. „Mal sehen, was dann passiert“, sagte er. So betraten wir die alte schummrig beleuchtete Maschine, 25 Passagier warteten, was dann passiert.

Abschied von Tempelhof

Was dann passierte, war ein großes Glück. Denn die Controllerin wies den Piloten an, zu starten. So kamen wir zu einem letzten Start in Tempelhof. Unter der tief hängenden Wolkendecke navigierte der Pilot die dröhnende Maschine in einer Linkskurve über Steglitz hinweg um wenige Minuten später auf der gleichen Piste wieder zu landen.

Was ich daran erwähnenswert finde, ist die Tatsache, dass Air Service Berlin und der Pilot dies als „Kundenservice“ taten. Wir bekamen alle unsere Tickets zurück erstattet, weil eben kein „echter Rundflug“ möglich war, wie er gebucht war. Bedenkt man, dass die laufenden Motoren der DC3 jede Minute 80 Euro verbrennen, dann ist das ein ganz außergewöhnlicher Kundenservice, und das sollte hier deutlich gesagt werden. Die Mitarbeiter und Crew waren außergewöhnlich freundlich, und meinen stillen Vorwurf, dass hier wahrscheinlich keine „technische Probleme“ den Freitagsstart verhindert hatten, zog ich sofort zurück.

Neben den sichtlich bewegten Fluggästen waren auch die Mitarbeiter des Flughafens sichtlich bewegt. Als ich als Letzter noch Bilder am Rollfeld schoß, begegnete mir eine Kollegin des Bodenpersonals mit Tränen in den Augen. Sie hatte eben gerade die letzte Brüssel-Maschine abgefertigt.

Wie schade, dass meine beiden Jungs das nicht mehr erleben konnten.





Erbsenzähler

Eine schöne neue Episode der „Get a Mac“ Commercials. Immer wieder großartig. Diese Folge gefunden bei Herrn Regelmann.




Time Machine

Merkwürdiger Tag heute. Ich erhalte Voice Mails aus den 70er Jahren, und Lotus Development GmbH stellt wieder Professional Services Manager ein.




Botschaft aus der Vergangenheit

Sprachnachrichten aus den 70ern. Leider nicht vollständig erhalten.




Wechselspiel

Seit gestern Abend ist auch der letzte Schritt des Wechselspiels vollzogen. Das neue MacBook war wider Erwarten gestern abend doch schon bereit für mich – nur leider fehlen noch Speicheraufrüstung und VGA Adapter. Es fühlt sich großartig an, sieht besser aus als gedacht, fühlt sich aber auch schwerer an als gedacht – ist halt kein MacBook Air, hat dafür aber alles an Bord.

Das sind erstmal die optischen und haptischen Kriterien. Zu den anderen Dingen kann ich noch nichts sagen, denn das liebe MacBook weigert sich mein WLAN überhaupt nur zu sehen. Mit Nachbars könnte ich mich ohne Probleme verbinden, die haben ja auch nicht so einen uralten Router, der gerade mal 801.11b kann. Hier besteht noch Investitionsbedarf bei mir. Dennoch ist sehr merkwürdig, dass man hier anscheinend nicht abwärts kompatibel ist.





Dinge geregelt kriegen

Kluger Werbeplatz für Herrn Lobo. Buch kaufe ich selbstverständlich noch. Und lese es auch irgendwann. Wenn ich es geregelt kriege.





A Note from Management

***** A Note From Management *****
Due to the recent budget cuts, and the rising cost of electricity, gas
and oil, the light at the end of the tunnel has been turned off.





And finally…

Lotus Notes on iMac

…even Lotus Notes 8.5 beta runs on my iMac – fast and without any problems. Alexander is a happy camper now.



Apfel-Talk

Seit zwei Wochen ziert ein iMac meinen Arbeitsplatz. Reboot 08 führte auch zum kompletten Austausch meiner Arbeitswelt. Homeoffice statt Büro-Pendelei. Oldtimer statt Firmenwagen. iPhone statt Blackberry.

Und schließlich iMac statt PC. Eigentlich war der iMac nur eine Notlösung – ich brauchte irgendein Arbeitsmittel, nur ließen die neuen MacBooks auf sich warten. Aber ich bin überglücklich. Auch wenn ich viele Dinge im MacOS noch nicht verstanden habe, mir viele Tastenkombinationen noch sehr ungewohnt sind und ich viele kleine Helferlein vermutlich noch nicht einmal entdeckt habe – ich kann jetzt verstehen, warum so viele meiner Freunde konvertiert sind. Man will schon nach dem ersten Tag nicht mehr zurück zu Windows.

Und nun kam heute die Bestätigung der Gerüchte: die Ankündigung der neuen MacBooks. Dann schließe ich den letzten Schritt ab: MacBook statt Lenovo.



Wandgezwitscher

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Überraschende Erkenntnis des Abends: Mein Gruß nach Hamburg auf einer Berliner Häuserwand im Prenzlauer Berg. Powered by the tweetscreen project.




Sad Guys

Sad guys. And here are the real sad guys on trading floors.

Thanks Volker.



Reboot 08

Sechs Jahre ist es her. Die K Consulting Group AG wurde von der XCOM AG gekauft. Zehn Jahre Selbständigkeit endeten. Es begann das, was ich ursprünglich für unerträglich gehalten hatte: ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis. So unerträglich war es dann wohl doch nicht.

In dieser Woche, am 30. September, endete das Abenteuer als Angestellter, und es begann das neue alte Abenteuer als Selbständiger. Die Annehmlichkeiten eines Angestellten-Daseins liegen hinter mir, die Unanehmlichkeiten aber auch. Die Buchhaltung muß nun selber erledigt werden, einen Justiziar gibt es nun auch nicht mehr. Aufträge müssen weiterhin akquiriert werden, da ändert sich nichts wesentliches. Keine Assistenz, keine Mitarbeiter, kein festes Einkommen. Dafür aber jede Menge Freiheitsgrade.

Auf die vielen Fragen, die in den letzten Tagen auf mich einstürmten, habe ich noch keine öffentliche Antwort. Diejenigen, die mich kennen, wissen, was sie von mir als Berater erwarten können. Mehr gibt es noch nicht zu sagen. Keine neuen Unternehmensungetüme. Kein neues Büro. Kein riesiges Leistungsportfolio.

Stattdessen: Konzentration auf diejenigen beruflichen Dinge, die ich in bewährter Manier fortführen will. Und Konzentration auf die privaten Dinge, die viel Aufmerksamkeit verdienen und neben den beruflichen Dingen häufig zu kurz kommen.

Nochmals danke für die vielen guten Wünsche.

Ja, ich bin für viele Schandtaten ab sofort zu haben.

Aber auch: Nein, ich werde nichts überstürzen.