Monthly Archive for Januar, 2010

Eine kleine Geschichte der Staatsbankrotte

Die Wirtschaftswoche zeigt, dass zahlungsunfähige Länder kein neues Phänomen sind.

Zwischen den Jahren 1500 und 1800 legte Frankreich stolze acht Staatsbankrotte hin. Wenn die französischen Könige ihre Auslandsschulden nicht mehr begleichen konnten, neigten sie im Übrigen dazu, inländische Kreditgeber einfach zu exekutieren. Reinhart und Rogoff nennen das ironisch eine „frühe Form der Umschuldung“.

Die spannendsten Fälle gibt es -> hier.

Winter at the Sea

Ahrenshoop

Kleine Erholungspause vom Reisewahnsinn der letzten Woche.

Boxplot

boyfriend

Heute viel Futter für die grauen Zellen zum Thema stochastische Risikomodelle. Probability Density Function (Ja, ist auch ein PDF!), Cumulativ Density Function, Boxplots, Variance, Skewness und ein Fat Tail.

Da sag noch einer, Statistik hilft nicht im wahren Leben.

Ignorieren können

Eine Notiz aus der Provinz, die mir aus der Seele spricht:

Das ist im Grunde genau das Problem, dass Frank Schirrmacher mit Social Media hat und das er in Payback beklagt – ein Problem, das er mit weiten Teilen der älteren Generationen teilt: diese Menschen haben es gelernt, das die Informationen in einem bestimmten klassischen Medium wichtig sind und dass es Nachteile bringen kann, sie zu übersehen.

Nicht, dass diese Menschen eine ZEIT oder einen Spiegel jede Woche, FAZ, FT, Handelsblatt und Süddeutsche jeden Tag vollständig lesen würden. Aber einige von ihnen durchblättern diese Publikationen typischerweise von vorne bis hinten, und wenn ihnen eine Headline ins Auge fällt, lesen sie den Artikel oder reißen in vielleicht raus und legen ihn zur späteren Lektüre beiseite.

Das geht im Zeitalter von Online-Medien nicht mehr! Es ist unmöglich, alle Informationen auch nur wahrzunehmen, die eventuell wichtig für mich sein könnten. Ich kann es physisch nicht einmal schaffen, schnell alle Headlines quer zu lesen und anhand dessen zu entscheiden, hinter welchen vielleicht relevante Informationen stehen. Da geht nicht einmal, wenn ich diese Headlines vorher nach Schlagworten filtern lasse. Es geht nicht. Es ist zu viel. Und das ist auch völlig ok so. Es ist nicht schlimm, wenn ich etwas „verpasse“, das potentiell wichtig und relevant für mich ist. Es kommt mit hoher Sicherheit wieder – heute oder morgen oder übermorgen und vermutlich mindestens 10 Mal.

Social Media ist ja nicht der einzige Kanal, der auf uns einwirkt. Überlesen, nicht wahrnehmen, ausblenden – das fällt hier sicher leichter, als bei Mail und Instant Messaging. Auf diesen Kanälen nicht verfügbar zu sein, ist für viele undenkbar – und es fällt mir auch unendlich schwer.

Ich erinnere mich dann gerne einen Freund, dem vor Jahren die ungelesenen Mails in seiner Inbox nach einem längeren Urlaub zu viel waren. Er löschte alle Mails mit einmesie daher alle löschte und mein Entsetzen quittierte mit dem Satz: Wenn jemand etwas wirklich wichtiges von mir wollte, dann wird er sich schon wieder melden.

via http://www.facebook.com/regelmol

Death, Destruction & Haiti

HaitiPalace

Es ist schon immer ein armes, geschundenes Land gewesen. Spätestens seit dem Beben sollte dies jedem nochmal ins Gedächtnis gerufen worden sein. Welches Ausmaß das Unglück hat, sieht man auch auf den überraschend aktuellen Bildern auf Google Maps, die zwar noch mit „2009“ als Datum vesehen sind, aber offenbar erst nach dem Beben aktualisiert wurden.

Ein Freund von uns ist immer wieder dorthin in den letzten Jahren geflogen, hat dort als Aufbauhelfer ehrenamtlich den Menschen geholfen. Als wir gestern via Skype chatteten, konnte er wenigstens vermelden, dass die Schule, die sie mit eigenen Händen gebaut hatten, noch steht – und damit eine Ausnahme ist.

Ja, es gibt viele fragwürdige Hilfsaktionen. Auch ist es berechtigt, die Art und Weise von Hilfen in solchen Fällen zu hinterfragen. Aber an der Aktion von Spreeblick sollte sich jeder beteiligen, der nicht selber Hand anlegen kann.

-> Mitmachen beim Rettungsanker Haiti.

iNacktscanner

inacktscanner

via ClapClub

Assimilation

Nach einem Jahr als Exot in einem Windows-Umfeld passen sich die ersten Kollegen zumindest optisch an mein bevorzugtes Arbeitsmittel an.

Was war. Was wird.

2009 liegt eine Woche zurück. Ein kurzer Blick in den Rückspiegel. Was war?

Das Kluge Leben

  • Zum zweiten und letzten Mal in den Hafen der Ehe eingelaufen.
  • Zum zweiten und nicht zum letzten Mal ein Haus gekauft. DAS Projekt für 2010.
  • Mit Vergnügen wahrgenommen, wie die Kinder selbständiger werden.
  • Mit Erleichterung wahrgenommen, dass die Kinder ihr Leben leben – trotz oder gerade wegen zweier grundverschiedener Lebenswelten, zwischen denen sie pendeln.
  • Nebenbei einen Katzenkindergarten gegründet.
  • Der Kluge Job

  • Zum zweiten und letzten Mal wieder in die Selbständigkeit gewechselt.
  • Selber gemacht, was man früher nur verkauft hat.
  • Dabei viel lernen müssen – und gelernt.
  • Dafür viel verlernt, was mich früher zur Lotusphere geführt hat.
  • Die Seiten gewechselt – vom Verkäufer kollaborativer Technologien zum kritischen Anwender, der seinen Job erledigen muss
  • Nach einem Jahr Kluge Consulting eine äußerst positive Bilanz gezogen.
  • Beim Thema Job nie das Thema Leben vergessen.
  • Immer genügend Zeit für meine Kinder gehabt. Prioritäten richtig gesetzt.
  • Das Kluge Netz

  • Das Gefühl, mit MacBook, iPhone und Google Apps in einem optimalen Betriebszustand angekommen zu sein.
  • Komplett ausgestiegen aus ideologischen Mobility, Collaboration oder Betriebssystem-Diskussionen.
  • Wenig Zeit in Kleinbloggersdorf verbracht. Mich manchmal dabei schlecht gefühlt.
  • 140 Zeichen sind oft genug.
  • Viel mehr Twitter genutzt.
  • Vergnüglicher Wiedereinstieg bei Facebook.
  • Downside: Zum ersten Mal das ganze Socialdings ernsthaft als Konzentrationskiller wahrgenommen.
  • Seit einer Woche ist nun 2010 – was wird?

  • Das Kluge Leben: Dach bauen, Loch bohren, Wand verputzen, Dielen legen. Für die Kinder da sein. Mit der Klugen Frau das Leben genießen.
  • Der Kluge Job: Sich weniger aus der Ruhe bringen lassen. Gelassenheit. Mehr Effizienz.
  • Das Kluge Netzleben: Konzentration auf das Wesentliche. Growl öfter abschalten. Mehr assynchron Spaß haben. Und ab und zu wieder ein Blog-Eintrag.