Monthly Archive for August, 2010

Wenn die Lichter ausgehen

Mittsommernacht Ahrenshoop

Eher beiläufig auf Umwegen erfuhren wir am vorletzten Abend vom traurigen Ereignis. Im Elisabeth von Eicken gehen die Lichter aus. Spontaner Anruf in Ahrenshoop: Am letzten Abend wäre für uns noch ein Tisch frei. Frau Bäuml kocht zum letzten Mal. Die Gedanken fliegen in die Vergangenheit rund um diesen Ort.

Es gab keinen Aufenthalt auf dem Darss ohne Besuch im schönsten Restaurant weit und breit. Die Barenbrocks haben dieses Kleinod an dem Ort ins Leben gerufen, zu dem es uns immer schon gezogen hat. Das Ambiente wunderbar, die Küche erstklassig. Dort haben wir mit Herrn Henzlers gelernt, wie der Darss schmeckt. Dort hörten wir zum ersten Mal mit Lutz Gerlach gehört, wie der Darss klingt. Dort haben wir mit der lieben Eva Spagna und E la luna Sylvester gefeiert.

Und dann war da noch das vergangene Jahr mitten im Juni. Das Haus hat unsere Freunde und unsere Familien beherbergt. Frau Bäumel hat uns bekocht. Wir haben am Strand gefeiert und im Haus getanzt. Ein unvergesslicher Tag.

Die Lichter gehen nicht wirklich aus. Das Seezeichen übernimmt. Die Mannschaft aber geht von Bord. So bleibt wohl nur eine weiterhin wunderbare Hülle. Wir aber hoffen, dass Frau Bäumel auf der Halbinsel bleibt. Sonst bleibt kulinarisch nur noch das wunderbare Schimmel´s in Wustrow. Und das wäre verdammt schade.

Am Ende des Tages sind wir leider nicht gefahren. Zu spät wäre es geworden. Kein Quartier war zu bekommen. Der Abschiedsgruss ist daher heute digital – mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen.

Update:
Wir haben dem „neuen“ Elisabeth von Eicken eine Chance gegeben. Unser Erfahrung war eher zwiespältig, Preise und Leistung klafften extrem auseinander. Unser Enttäuschung äußerten wir auf QYPE (Eintrag nicht direkt verlinkt, da er mittlerweile komplett von kritischen Äußerungen gesäubert wurde). Kernpunkt: Die neuen Betreiber wären sicher besser aufgestellt, wenn sie nicht versuchen würden, Sternenküche zu verkaufen, sondern das nette Ambiente und die eher bodenständigen Kochkünste zu verknüpfen. Anspruch und Wirklichkeit klaffen sonst zu weit auseinander, da helfen auch keine bizarren Schäumchen und Tonnen an Obst auf jedem Teller.

Darauf begann eine wilde Treibjagd auf den kritischen Beitrag, der letztlich dazu führte, dass die neuen Betreiber erfolgreich erreichen konnten, dass der Beitrag gelöscht wurde. Eine Reaktivierung hat QYPE abgelehnt. So lebt das Haus von den guten Rezensionen der Spitzenköche aus den Jahren bis 2010. Schade.

The Conference Call

Enterprise 2.0 als Turbolader

Das Netz ist ein äußerst willkommener Beschleuniger dessen, was gute Menschen schon immer wollten.

Grossunternehmen sind die letzten bolschewistischen Organisationen, weil sie es geschafft haben, sich fast umweltresistent sich abzuschotten.

Thomas Sattelberger, Personalvorstand Deutsche Telekom AG.

Prof. Peter Kruse und Thomas Sattelberger diskutieren über Macht, das Enterprise 2.0, die vernetzte Welt und Großunternehmen als letzte Spezies bolschewistischer Organisationenen.

Hochinteressant, wie Enterprise 2.0 auf Human Ressources trifft. Weiter diskutiert wird dann aber leider hinter verschlossenen Türen.

Visualized Foursquare Checkins

Alexander Kluge’s Foursquare by WeePlaces.com.

Back in 2005 I tried to visualize my travel actvities by using Plazes and its IndyJunior maps. Still ask myself when I see new services like Facebook Places: where the hell did Nokia bury Plazes and why.

Grautöne und bunte Vögel

Auch ich neige dazu, zu schnell die Stereotypen in meinem Kopf zu bemühen. Zu schnell packt man einen Menschen in eine Schublade, insbesondere wenn der Andere für Ärger sorgt und die Grenze zu meinem Vorgarten überschreitet. Man kramt in seiner Lebenserfahrung, man vergleicht intuitiv die gespeicherten Bildern von Personen, gleicht die Verhaltensweisen ab, und zack – hat man ein schlüssiges Feindbild.

Nicht selten finden sich dann Gleichgesinnte, die ebenso die Erfahrung mit diesem Menschen machen mussten und die damit die Wirkung noch verstärken. Insbesondere durch die Verbreitung im Netz.

Einer dieser Menschen stand heute vor der Tür. Und er entsprach nicht im geringsten meinen Erwartungen. Alles, was ich vorher von ihm wußte und was er mir bis dahin zuteil hatte werden lassen, passte überhaupt nicht zu dem Menschen, der vor mir saß und mir seine Lebensgeschichte erzählte. Ich hatte ihn offenbar an empfindlicher Stelle getroffen, und nun stand er mir gegenüber und bedankte sich bei mir. Für den Spiegel, der ihm vorgehalten wurde. Für den Anstoss zur Änderung. Kein Versuch, sein Verhalten zu rechtfertigen. Sondern die Bitte, ihn auch mit anderen Augen zu betrachten.

Die Welt ist nicht nur schwarz oder weiß. Dazwischen liegen jede Menge Grautöne. Und darüber fliegen die bunten Vögel. Die Erkenntnis ist nicht neu. Aber sie traf mich heute mal wieder sehr direkt.

Bilderrätsel

Frage: Was wird da wohl aus dem Flugzeug geladen?

Antwort: Eine 5 MB Festplatte, Typ IBM 305 RAMAC. Heute passt das in die Hosentasche.

A tribute to Berlin

Little Big Berlin from pilpop on Vimeo.

Verpixel Dich!

Ein bewußt polemischer Beitrag zur absurden Google Streetview Debatte:

… Der deutsche Irrationalismus ist zurück. Aus Furcht vor Google Street View hoffen viele Deutsche, ihre Privatsphäre durch die Pixelung von Hausfassaden schützen zu können. Angesichts der Verfassung der Baukultur in weiten Teilen Deutschlands wäre das Pixeln ganzer Straßenzüge für das Image des Landes wohl hilfreich. Für Autoliebhaber wäre es ebenfalls ein Gewinn, wenn besonders eifrige Datenschützer bei ihren Renault Kangoos und Passat Kombis nicht nur das Nummernschild, sondern das ganze Fahrzeug pixeln lassen würde. Ganz zu schweigen von den mit Sieben-Achtel-Cargopants verseuchten Fußgängerzonen.

Die Aufgeregtheit der Diskussion um Google erinnert an längst überwunden geglaubte Selbstbilder der Deutschen, die moderner Technik misstrauen und hinter jedem amerikanischen Großkonzern den Emissär einer Weltverschwörung sehen. Verkapselt in dieser Wiedergeburt der „German Angst“ ist etwas Komplexives, das der eigenen Individualität fremd gegenüber steht. Wer glaubt, dass seine Häuserfarbe, das Arrangement von Gartenzwergen oder Biomülltonen etwas Privates und gar Aufschlussreiches über ihn verrät, dessen Leben scheint in den eigenen vier Wänden denkbar unaufregend zu sein. Dabei wäre es für viele Häuser ein Kompliment, wenn sich zumindest Google Street View für sie interessieren würde. …

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Dazu noch eine Portion gewohnt hochqualitativen Sixtus. Selbst meine Mutter möchte jetzt schon, dass ich ihr Haus pixeln lasse.

Ich wäre nun froh, wenn dieses absurde Sommertheater endlich ein Ende finden würde und andere analoge Säue durch das digitale Dorf gejagt werden könnten. Danke.

Für Edgar

Keine Hilfe für Pakistan!

Die Atombombe, natürlich. Wer sich die Atombombe leisten kann, dem muss nicht geholfen werden, der kann sich selbst helfen. Und überhaupt, die Taliban. Da triffts ja wenigstens ein paar Richtige unter den zwanzig Millionen Opfern. Und der Rest duldet sie ja schließlich die Taliban, Sympathisanten sind das. Wer weiß, wohin das Spendengeld dann sickert! Sowas kann man guten Gewissens nicht unterstützen.

Doch, das kann und soll man unterstützen.

Hier kann man spenden.

Simon´s Cat: The Box

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