Monthly Archive for Mai, 2011

Wer sortiert, verliert

… jeder Versuch, Mails durch ausgefuchste Systeme zu sortieren, macht nur Scherereien. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher von IBM. Moment mal: Ist das nicht jene Firma, die der Welt Lotus Notes bescherte?

-> SPON über den täglichen Umgang mit der Mailflut und die Erkenntnisse der IBM.

Berlin – a startup ecosystem

Wow, TechCrunch visits Next11 and fell in love with Berlin: London Is Gonna Be Pissed, But We Prefer Berlin for Startups:

Ecosystem-wise, Berlin has some things going for it that most Western European capitals lack. For starters, it’s cheap to work and live there. Culturally and historically, Berlin is a more natural gateway between Europe’s mature Western economies and the surging talent in Eastern Europe. And Berlin has a surging creative class, largely made up of transplants. It’s become the place where misfits in Europe– people who want to be artists and creators, people who don’t fit in rigid social structures of cities like London– flock to do what they want.

That risk-taking, misfit creative class doesn’t always give rise to out-of-the-box startups, but it was a crucial ingredient in the development of startup ecosystems in San Francisco and Tel Aviv. It’s also something that London has long been criticized as lacking.

If London feels like a European New York; Berlin feels like a European Portland or an Austin or a Boulder. And perhaps one day a European San Francisco.

So we feel we are at the right place to start our new venture. Stay tuned.

SPON: Es lebe die Verweichlichung

Es kommt drauf an. Wie immer. Gut nachvollziehen kann ich die Gedanken von Bill Keller, seines Zeichens Chefredakteur der NYT undVater einer Tochter im facebooktauglichen Alter von 13 Jahren. Aber ebenso geht es mir das „Verteufeln von Werkzeugen nicht trotz, sondern wegen ihrer Nützlichkeit“ furchtbar auf die Nerven. Auf Spiegel Online ist dazu am Wochenende eine sehr schöne Replik unter dem Titel „Es lebe die Verweichlichung“ erschienen:

Nun darf als sicher gelten, dass Väter, deren 13-jährige Töchter eine neue Leidenschaft für sich entdecken, egal ob es Reitpferde sind oder Justin Bieber, in aller Regel Ähnliches beobachten wie der 62-jährige Papa Keller: unverständliche, exzessive Faszination für einen doch offenbar trivialen Gegenstand. Dass der „NYT“-Chef das nun zum Anlass nahm, eine womöglich seelenzersetzende Wirkung sozialer Medien zu diagnostizieren, spricht für viel angestaute Gegenwartsangst (und vergleichsweise wenig Vertrauen in sein eigenes Kind).

Der Untergang des Abendlands ist schon immer wieder ob neuer Medien oder Technologien prophezeit worden. Ob allerdings genau die Kinder, die heute nur noch in Online Games oder sozialen Netzwerken ihren Alltag verbringen, ohne das Internet mehr Bücher lesen würden? Ich wage das zu bezweifeln.

Aus der Abteilung „Technologie-Dialoge mit den lieben Kleinen“

Nico Lumma und das liebe Kind: „Papa, seit wann hast Du eigentlich ein iPhone?“

Demnächst erzähle ich ihr mal, wie wir damals stundenlang Pong gespielt haben. Das glaubt sie mir eh nicht.

Könnte sich hier genauso abgespielt haben. Und passiert täglich in zahlreichen Varianten zu Themen wie „Hausarbeiten ohne Wikipedia? Wie soll das denn gehen“, „Hattest Du immer eine Flatrate?“, „Nachdenken statt Googeln“ und ähnliches.

Meeting Eric Schmidt

Watch live streaming video from americanacademy at livestream.com

Ich hatte am Freitag Abend dankenswerterweise die Gelegenheit, in einem kleinen Kreis Eric Schmidt, Executiv Chair of Google, in der American Academy zu lauschen. Leider habe ich bisher nur seine Lecture „Building the Digital Future“ als Video gefunden. Vieles davon ist dem Einwohner von Digitalien längst bekannt und nicht neu, umso spannender war es aber dann, der leider nicht aufgezeichneten Diskussion zu folgen.

In der hochkarätigen Zuhörerschaft, die eben nicht in Digitalien lebte, regte sich einiger Unmut über die Grundannahme des Google Chairmans, dass alle digitalen Werkzeuge diese Welt weiter bringen, auch wenn das halbe Prozent der bösen Menschen diese dann auch nutzen könne. Eine mir zwar sympathische Sichtweise, aber in der Diskussion rund um die Fragen, was wäre, wenn Google denn mal nicht in der Hand der 99,5% Gutmenschen wäre, wie wir eigentlich unsere Kinder wieder zum selber denken und nicht nur dumpfen „nachgoogeln“ bewegen können, wie wir, wie Niall Ferguson richtigerweise anmerkte, auch die Kinder dazu bekommen, die „Wahlververwandschaften“ zu lesen – da wurde die Luft dann noch dünn.

Eric Schmidt konnte dann auch nur darauf verweisen, dass es eine großartige Erfindung gäbe, die es uns ermögliche, das alles zu steuern: Wir müssen wieder den Umgang mit dem „off button“ lernen. Richtig. Aber das allein wird wohl nicht reichen.

Update: Die ZEIT war anscheinend auch dabei: Über Eric Schmidts Universum.