Monthly Archive for April, 2012

Ko-Konsum & Co

„Der Zugang zu Gütern wird wichtiger als ihr Besitz.“

Paßt zum gestrigen Thema. Der neue ElRep.

Björn und ich

Björn und ich haben uns gestern kennengelernt.

Ich hatte Björn durch eine iPhone App gefunden. Auf der Karte stand er in Laufnähe einsam herum. Er begrüßte mich freundlich und bat mich, ihm ein paar Komplimente zu machen. Ja, Du bist sauber und hast keine Beulen. Björn sah richtig schick aus, perfekt sitzende Lederausstattung, spielte schöne Musik, machte Spaß. Bjoern wollte nur kurz meinen Führerschein sehen, schon war er total offen für mich und meine Wünsche.

Mein Wunsch war eine sogenannte „innerstädtische Verbundfahrt“. Von Berlin Wedding aus zum Potsdamer Platz, Kunden aufpicken. Dann weiteren Kollegen aufpicken an einem Hotel an der Invalidenstrasse. Dann gemeinsame Fahrt zum Restaurant in der Nähe vom S-Bahnhof Friedrichstrasse.

Der ganze Spaß dauerte im innerstädtischen Verkehr, Stau, Stop&Go, Zwischenstops eingeschlossen ca. eine Stunde. Nachdem ich Björn einfach neben dem S-Bahnhof abgestellt habe – Björn zieht sich im parkraumbewirtschafteten Innenstadtbereich übrigens alleine seine Parktickets – kam sofort die Abrechnung per Mail: 15 Euro brutto. Geschäftliche Fahrt.

Fazit: Bin schwer begeistert. Seit langem steht in der Klugen Familie die Frage im Raum, wieviel Auto der Mensch braucht. Früher brauchte der Mensch viel schönes Blech, immer neu, 3 Jahre Leasing. Ein Zweitwagen auch immer verfügbar. Heute hat sich mein Mobilitätsverhalten sehr geändert.

Geschäftliche Reisen mache ich nur unter Androhung schwerer Bestrafung mit dem Auto. Ich fahre Zug oder fliege durch die Welt. In dieser Reihenfolge.

Seit ich im Rahmen unserer contractix-Aktivität mehrmals die Woche innerstädtisch unterwegs sein muss, bin ich meist mit U- und S-Bahn besser bedient. Simpel morgens hin und abends zurück quer durch die Stadt – das ist in Berlin zur Rushhour kein Spaß mit dem Auto.

Spannend wird es dann aber, wenn man zwischendurch nochmal schnell eine Verabredung zum Essen in Mitte hat, dann gleich noch Lebensmittel besorgt, den Sohn zum Schlagzeug-Unterricht bringt und dann nochmal abends ins Theater fährt. Und hier taugt die Idee hervorragend. Man zieht sich halt mal schnell ein Auto, das eh in der Nähe herumsteht. Die Mitgliedschaft gabs gerade geschenkt, keine monatlichen Gebühren, abgerechnet wird per Minute für 0,29 Cent im fahrenden Zustand und 0,10 Cent im Parkzustand. Sehr simpel. Das mag ich. DriveNow hat MINI (Cooper und Cabrio) und 1er BMWs im Einsatz. Und MINI mag ich.

Der Haken an der Sache ist leider: Das Berliner Geschäftsgebiet von DriveNow wird zwar gerade erweitert bis Dahlem, aber reicht noch nicht zu uns. Damit müßte ich den Wagen immer wieder zurück ins „Geschäftsgebiet“ stellen. Das schließt zurzeit noch eine intensive Nutzung aus.

Die Bestrebungen, neben unserem betagten Saabrio noch einen hochmodernen Haufen Blech die meiste Zeit vor unserer Tür herumstehen zu lassen, pausieren jetzt erstmal. Da geht es mir offenbar ähnlich wie anderen Zeitgenossen, die sich gerade ähnliche Gedanken machen.

Nachtrag: Aufnahmegebühr ist normalerweise 29,- Euro. Wer eine Einladung von mir will: Bitte Mail an mich. Dann kostet Aufnahme 9,95 Euro und ich bekomme einen Batzen Fahrminuten geschenkt 😉

Wolkenkuckucksheim

Gestern war viel Aufregung. Google Drive ist da. Kleine Bestandsaufnahme in der Klugen Welt:

  • Dropbox. Schluckt alles, synchronisiert zuverlässig auf alle Plattformen. Privat und beruflich derzeit unentbehrlich. Einziger bezahlter Dienst im Klugen Universum, da mittlerweile in vielen Projekten mit vielen Gigabyte an Daten im Einsatz.
  • Google Drive: Google Apps ist mehrfach im Einsatz bei vielen Klugen Firmen. Mail, Kalender, Kontakte. Auch unentbehrlich privat und beruflich. Google Docs hat sich nur für bestimmte ausgewählte Einsätze bewährt, wenn man gemeinsam Dokumente bearbeiten will. Als gemeinsames „Laufwerk“ war es komplett ungeeignet. Mit Google Drive bekommt man nun das LAufwerk untergeschoben und behält die kollaborativen Stärken, über die Dropbox nicht verfügt.
  • iCloud: iOS Backups aller i-Devices, iTunes Match. Aber keine „personal productivity“ oder „collaboration“. Da hat sich Google Apps als flexibler erwiesen.
  • SkyDrive: Kaum genutzte 25 GB Storage, aber lustigerweise an einem entscheidenden Punkt sehr gut geeignet: Transfer von PPT, DOC und Co auf iOS, dort bearbeiten z.B. in Keynote und direkt zurück-synchronisieren aus Keynote. Geht mit Dropbox nicht, geht natürlich mit iCloud, aber nur ohne Ordner, oder alternativ mit Evernote. Alles nicht hübsch. Daher das SkyDrive-Vehikel.
  • Google Drive ist derzeit noch nicht für meine Google Apps Domains verfügbar. Kommt dann halt etwas später. Es sieht so aus, als würde ich einige Themen von Dropbox nach Google Drive schieben. Denn Drive kann Collaboration – das wird in meiner Arbeits- und Projektwelt entscheidend sein.

    Und die gestrige Aufregung um das Kleingedruckte? Die Aufregung wird derzeit belächelt. Aber insbesondere in diesem Land ist man da extrem vorsichtig. Der Punkt ist nicht, dass mir gehört, was ich in Google Drive ablege. Im Gegensatz zu anderen Diensten räumt sich Google Rechte über das Ende des Vertrags hinaus ein. Das ist ein Schönheitsfehler. Vermutlich wird es da noch zu Klarstellungen oder Korrekturen kommen.

    Eine gute Übersicht über die Cloud-Storage & Sync Lösungen findet man -> hier.

    Fehlfarben

    Istanbul. Cinemascope.

    Ich verstehe vermutlich sehr wenig von der Kunstform Photographie, die ich übrigens gerne immer noch mit zwei „ph“ schreibe. Ich mache gerne Bilder. Ich gucke gerne Bilder. Die Art und Weise, wie ich das tue, hat sich in den letzten 10 Jahren sehr verändert. Einerseits durch das Material – von analog zu digital – und andererseits durch Tools, Apps & Co.

    Wohin mit die Bilder

    Irgendwann wurden die Bilder digital. Die Festplatte ächzt unter Gigabyte voller Erinnerungen an alte Zeiten, schönen Motiven und Unmengen an Schrott, den ich nicht zu löschen wagte.

    Dann kam die Cloud. Ein öffentlicher Teil meiner Bilder landet seit fast 10 Jahren bei Flickr.

    Dann kam das Social Web und das Smartphone als Ersatz für die Point&Shoot Kamera. Die Schnappschüsse finden sich nun auch bei Facebook, Google+, Foursquare oder Path, meist allerdings nur als Teil irgendeiner Aktivität.

    Instagram spielt eine Sonderrolle. Instagram dient nur der mobilen Bilderaufbewahrung. Instagram ist die einfachste Art, mit dem Smartphone Schnappschüsse zu produzieren, zu bearbeiten, zu schneiden, zu filtern, zu geotaggen – und zu publizieren in den jeweils gewünschten Kanal. Instagram ist weit besser, einfacher und schneller als Schnappschuss-Funktionen von Facebook, Google+ oder Path.

    Was machen aus die Bilder

    Ich gebe es zu: Ich mag Instagram auch wegen der ganzen Filterei. Ja, sagen jetzt die Puristen, diese ganze Sepia-Manie und der Lomo-Irrsinn sind ästhetischer Overkill, lass doch das Bild für sich wirken. Mir gefällt es aber immer noch.

    Halbmond.

    Bei einem meiner Istanbuler Stadtspaziergänge bin ich in der letzten Woche in den frisch eröffneten Lomography-Shop gestolpert. Und als ich mal kurzerhand das eine oder andere Bild lomographiert hatte, hat es mir noch besser gefallen als vorher.

    Hilft der Filter nun, aus schlechten oder langweiligen Bildern vermeintlich bessere Bilder zu machen? Ist es tatsächlich eher eine Anpassung an Seh-Gewohnheiten, wie uns heute halt Bilder präsentiert werden? Vielleicht. Vielleicht sollte man auch mal wieder visuell abrüsten. Es ist halt, wie so vieles, eine Geschmacksfrage.

    Orientierung

    Mädchenturm

    Vor ziemlich genau einem Jahr hat es uns nach Jerusalem und Tel Aviv verschlagen. Dieses Jahr finde ich mich in Istanbul wieder, an der Grenze zum Orient – unweit von mir ruft der Muezin und Herr Krüger fühlt sich nur wenige Kilometer weiter auf europäischem Festland ertappt.

    Gestern Abend sind wir bei herrlichem Wetter der Postkarten-Stimmung am Bosphorus erlegen. Heute, Ostermontag, ist hier ein normaler, regnerischer Arbeitstag. Zwei Tage liegen nun vor dem Beginn des normalen Touristen-Programms, an denen man das Erreichte überprüfen kann, die Sinne schweifen lassen kann, einige Dinge mit Blick in diese andere Welt auf den Prüfstand stellen kann. Wieder mit offenen Augen durch die Welt laufen. Neues entdecken, ein paar Dinge aufheben, abspeichern, festhalten, mitnehmen. Neue Orientierung – das gelingt mir an solchen Orten immer gut.

    What happens in an Internet Minute?