Monthly Archive for Juni, 2013

Vier

Vier ist gerade. Sie ist die erste zusammengesetzte Zahl und damit die erste Nicht-Primzahl nach der Eins.

Eine vierseitige Fläche ist ein Viereck. Ein geometrischer Körper mit vier Flächen ist ein Tetraeder.

Der Vier-Farben-Satz besagt, dass vier Farben ausreichen, um alle Flächen auf einer Landkarte so einzufärben, dass nirgends gleichfarbige Flächen aneinanderstoßen, wohingegen drei Farben dafür nicht genügen.

Eine weitere Besonderheit der Vier ist die Unmöglichkeit, eine algebraische Gleichung höheren Grades als vier mit Hilfe von Wurzelziehen sowie einfacher arithmetischer Grundoperationen aufzulösen.

Vier. Eine schöne Zahl. Und aufgelöst wird gar nichts.

Fit

Fitbit Flex

Neu im Klugen Gagdet Zirkus: Ein Fitbit Flex. Fitbit redet mit iPhone. iPhone redet mit Indernetz. Und alle sagen dann, wie fit man ist. Nicht ganz. Nur wieviel Schritte man gegangen ist. Dann rechnet einer im Hintergrund man sieht noch Kalorienverbrauch, zurückgelegte Kilometer und alles mögliche andere. Und wenn dem Flex sagt, dass man schläft, bekommt man auch noch ein Schlafprofil.

Ziel sind anfangs 10.000 Schritte. Spannenderweise kaum zu schaffen ohne eine Joggingrunde am Morgen. Bürohocker sehen dann, wieviel Bürohocker sich bewegen. Nämlich wenig:

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Mit der App kann man dann noch Nahrungsaufnahme, Wasserkonsum und alles anderes mögliche tracken.

fitbit_ios

Und da die Kluge Frau auch so ein Ding hat, redet jetzt auch die Waage mit dem Internets – und spielt fleissig Gewichtsdaten zu den Bewegungsdaten. Spannend wird nun die Langzeit-Studie.

Auf der Wunschliste: Ein Armband, das auch Herzfrequenz kann.

Und warum das alles? Weil es geht.

SpammedIn

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Ich habe heute eine Einladung bekommen. Ein bekannter Kollege eines Antispam (!) Dienstleisters wollte mich zu seinen Kontakten auf LinkedIn hinzufügen.

Leute, die ich nicht kenne aus dem echten Leben, ignoriere ich. Ich kannte ihn aber. Also vertraute ich der Nachricht. Der Link führt auf eine Bestätigungsseite, die mir gleich noch zeigt, wer meiner Bekannten noch auf LinkedIn unterwegs ist.

Nur zwei davon gehören wirklich in mein berufliches Netzwerk, 8 weitere wähle ich ab.

Bestätigung.

Was nun folgt, ist unbeschreiblich peinlich. LinkedIn hat in meinem Namen fast 1.100 Mails versendet. Offenbar nicht nur an Bekannte aus meinem Adressbuch, sondern an jede verdammte e-Mail-Adresse, die ich jemals angeschrieben habe. Selbst Facebook-Mail Adressen wurden verwendet. Absurd auch, dass bekannte Vor- und Nachnamen Kombinationen angeschrieben wurden – Namensgleiche aber mir völlig fremde Personen gehören jetzt zu meinem Netzwerk.

Liebe Leute, die heute von mir zugespamt wurden: Es tut mir leid. Ich, der immer anderen erklärt, wie vorsichtig man sein muss bei dieser Art von Abfragen, bin offenbar reingefallen. Vielleicht auch nicht richtig hingeschaut. Zu schnell geklickt. Ich kann es nicht mehr nachvollziehen.

Aber Du, LinkedIn, Du hast Dich heute unbeliebt gemacht. Eine solche Aktion auszuführen, ohne „Sind Sie wirklich sicher“ zu fragen, ist ein dolles Ding. Es mag ein Benutzerfehler gewesen sein. Aber sauber ist das nicht.

The Power of Algorithms

Productivity Killer

Sehr schön. Der e-Mail-Flut mit der Statusupdate-Flut beizukommen dürfte nicht so einfach werden. So einfach sind die Dinge dann auch nicht, wie die Hersteller der schönen Social Business Tools versprechen.

Vater Unser

deinemudder

Weltentummler

Foto

Manchmal, wenn ich mich zurücklehne und durchatme, dann staune ich nicht schlecht. Meist über die rasante technologische Entwicklung, die noch vor wenigen Jahren als Science Fiction anmutende Elektronik heute zum täglichen Gebrauchsgegenstand macht. Oder auch über die Veränderungen im Geschäftsumfeld, die vielen Berufsleben, die jetzt einfach parallel und sich gegenseitig befruchtend in losen Netzwerken ein Arbeiten ermöglicht, wie es noch vor wenigen Jahren undenkbar war.

Am Freitag habe ich meinen 15 jährigen Sohn zum Flughafen gebracht. Er wird drei Monate in Chile sein, dort zur Schule gehen, sicher neue Freundschaften schließen, auch ein wenig Spanisch lernen – und ganz sicher bald wiederkehren als „Fast-Erwachsender“, der sich traut, eigene Entscheidungen zu fällen. Er lebt nun die nächste Zeit tausende Kilometer südwestlich auf dieser Erdkugel. Kaum erreichbar, wenn wirklich etwas ist. Es wird nichts sein.

Am Sonntag brachte ich mein geliebtes Eheweib zum Flughafen. Auch sie machte sich auf den Weg nach Südamerika. Geschäftlich versteht sich, sonst wäre ich ja dabei. In Bogota wird sie ein paar Tage arbeiten, einige tausend Meilen nördlich von Santiago. Weit weg und schon bald wieder zurück. Bis zum nächsten Abflug, nach Moskau, Peking, Dubai, Bangkog. Wo die Aufträge sie halt hinverschlagen.

Und so staune ich nicht schlecht. Mein Aktionsradius als Kind und auch als Jugendlicher war D-A-CH. Üblicherweise verbrachte ich den Urlaub als Kind wandernd im bayerrischen Wald. Als dann ein bisschen mehr Geld da war und die Schulden etwas weniger, da durften es auch die Alpen sein. Einen anderen Kontinent habe ich nie gesehen, aber interessanterweise auch nie vermisst. Eine „lange“ Reise war eine lange Autofahrt in die Schweizer Berge, ab Nürnberg konnte man Bayern 3 hören. Das war ein Happening. Heute ist eine lange Reise ein 24 Stunden Trip in einer fliegenden Metallröhre, multimedial unterstützt durch das Bordunterhaltungsprogramm, man kommt irgendwo an, die Hotels sehen überall gleich aus – aber man war mal da.

Beruflich war früher nur eine Elite so viel unterwegs. Mein Vater, selbständiger Unternehmer, hat vermutlich in seinem ganzen Berufsleben so viele Flugmeilen zurückgelegt wie ich sie heute in einem Jahr hinter mich bringe. Meine liebe Frau schafft das Pensum in ein bis zwei Monaten.

Ich könnte nun schwadronieren über ökologische Folgen. Wahlweise auch über den Irrglauben vieler Eltern, Reisen in die immer gleich aussehenden Resort auf andere Kontinente bedeute, dass die lieben Kleinen „weltoffen“ werden. Man könnte beklagen, dass die Kinder alle Flughäfen dieser Welt gesehen haben, aber keine Ahnung haben, wo Weimar liegt und welcher Fluss durch Dresden fließt. Ihre Eltern planen derweil, kaum sind die Kerle auf dem ersten Auslandstrip schon vorher gleich den nächsten. Ohne Auslands-Jahr nach der 10. verbaut man dem Kind ja die Karriere. Irgendwer muss ja unsere Rente zahlen. Nur Ignoranten und das Prekariat verweigern hier die notwendigen Mittel in fünfstelligen Höhen.

Und dann – einmal durchatmen – lehne ich mich wieder zurück und staune nicht schlecht. Wie klein dieser Planet geworden ist und wie schnell er sich dreht.

On heavy rotation

Kaum einer, der musikalisch in den 70ern und 80ern geprägt wurde, ist wohl von Nile Rodgers unberührt geblieben. Er hat den Soundtrack einer Generation geschaffen. Und er tut es noch immer. Give life back to Music.

Gestern abend beim Volker über dieses Video gestolpert. Großartig.