Monthly Archive for August, 2014

Say Ello

Bildschirmfoto 2014-08-28 um 11.46.59

Aufgeräumt und schlicht. Sehr beta. Aber vielversprechend. Keine Werbung. Datenschutz wird groß geschrieben. Du bist kein Produkt.

Habe noch ein paar Einladungen zu vergeben.

Smartphotographie

T-Offline

Seit Sonntag gibts bei Mama kein Internet.

Schnell zu helfen weiß sie sich aber. Die Hotline angerufen, mit dem Techniker die Ferndiagnose am Bildschirm durchgespielt. Router an. Router aus. Kabel rein. Kabel raus. Eindeutiges Ergebnis: Der Router ist es.

Der Router ist ein betagtes Modell Speedport W500, Baujahr 2005, alte Firmware mit Versionsstand 1.2 – wer soll sich darum auch kümmern. Sicher keine – Mutter verzeih mir – ältere Dame.

Empfehlung: Gehen sie in den T-Shop, gehen sie nicht über Los, ziehen sie dort nur einen neuen Router ein. Selbstverständlich kostenfrei.

Frau Kluge senior geht also in den T-Punkt und kommt zurück mit

  • einem neuen Router Marke Speedport W724v
  • einem VDSL Vertrag
  • einem schnurlosen VoIP Telefon, „weil ja in zwei Jahren sowieso alles auf IP umgestellt wird“

    Das ganze war natürlich mitnichten kostenfrei, aber selbstverständlich nach Auskunft der Mitarbeiter im T-Punkt ein wahnsinniges Schnäppchen. Das Telefon gabs ja fast umsonst obendrauf.

    Am Abend kommt dann der Sohn zum zusammenbasteln. Ergebnis: T-Offline. Selbe Symptome wie vor dem ganzen Gerätewechseldich-Spiel. Telefon geht, DSL Verbindung steht, keine Internetverbindung. Durchwechseln aller Geräte und Kabel inklusive DSL-Splitter bringt nichts.

    Anruf bei der Hotline. 20 Minuten Wartezeit. Dann bedenkliches Grübeln, immer wieder zurück in die Warteschleife, Eskalation an irgendeine Stelle, die schon nach Hause gegangen ist. „Sehr merkwürdig“ lautet die Diagnose. Welche Farbe denn das Kabel hätte. Grau. Aha. Richtig. Kann es also auch nicht sein.

    Vorläufiges Ende: Keine Lösung. T-Offline. Aber schöne neue weiße Geräte auf der Anrichte. Das Problem liegt aber wohl eher nicht innerhalb der Mauern. Für mich stinkt das sehr nach Outdoor-DSLAM. Ach, wenn nur jeder seinen Herrn Baschek hätte.

    Update 27.8.2014:
    Versprochener Rückruf kam natürlich nicht. Weder auf Festnetz noch auf der extra vom Service-Mitarbeiter nachgefragten Mobilnummer. Zweimal 20 Minuten Warteschlange bei der 0800 330 1000, mit scheiternder Weiterleitung und wieder alles auf Los. Die Ansage beim Service beginnt übrigens mit der Lobpreisung, man sei Nummer 1 im Kundenservice. Hüstel. Weiterhin T-Offline. Versuche bisher erfolglos, eine Vorgangsnummer zu bekommen.

    Update 28.8.2014:
    Mutter kontaktiert mich vie iChat vom iPad. Jetzt geht nicht mal mehr das Telefon. Rufe wieder die Hotline an.
    „Wussten Sie schon? Unser Kundenservice hat erneut das TÜV Siegel für exzellenten Kundenservice erhalten?“ Nein. Wußte ich nicht.
    20 Minuten Hotline. Dann wieder durchmessen, kein Ergebnis. „Ich schalte sie weiter in den Second Level“ Verlange ultimativ die Nennung der Ticketnummer. Falls also Herr Baschek den Pokal nach Münster holen will: 173429618

    Update 28.8.2014:
    Second Level prüft Leitung durch. Galvanisch ok. Digital auch ok. Kommt bis zum Telefon. Telefon geht aber nicht. Nichts geht. „Könnte ja ein Verkabelungsproblem beim Router sein“. Aber Telefon ging auch nach dem Router-Wechsel. Murmeleien über falsche Widerstände, automatisches abschalten etc. Am besten ein Techniker schaut sich das vor Ort mal an, heißt es. Kosten: Keine, wenn der Fehler nicht beim Kunden lag. Zum Beispiel ein defektes ISDN Telefon den Ärger verursacht. Atme tief durch und vereinbare dennoch vorsichtshalber einen Techniker-Termin.

    Solange der Spezialist noch in der Leitung ist und in Kenntnis dieses Vorgangs mache ich dennoch den Klugen Vorschlag: Wie wäre es mit dem DSLAM draußen vor der Tür? Ja. Man könnte ja mal die Baugruppe resetten. „Ich rufe in 15 Minuten dann mal an, ob es geht.“ Bin gespannt.

    Update 29.8.2014:
    Second Level hat tatsächlich zurückgerufen und vermeldet, dass die Baugruppe einmal durchgebootet wurde. Alle Geräte vom Netz. Alle Geräte wieder angestöpselt. Aus T-Offline wird T-Online.

    Alles prima? Nein. Der Technikertermin muss abgesagt werden. Anruf bei der Hotline. „Die voraussichtliche Wartezeit beträgt 60 Minuten“.

    Fazit: Bei Muttern gibts wieder Internet. Der Kunde hatte eigentlich überhaupt kein Problem, sondern es war die Telekom Infrastruktur draussen auf der Strasse. Dennoch hat man es geschafft, einen eigentlich nicht benötigten VDSL Anschluss, einen neuen Router und ein nutzloses IP Telefon zu verkaufen. Und dem Kunden Nerven und wertvolle Lebenszeit zu nehmen.

  • Zukunft der Arbeit

    In menschenleeren Fabriken werden heute Autos hergestellt. Stark repetitive Tätigkeiten werden automatisiert. So weit der Alltag heute.

    Der sehenswerte Film zeigt allerdings, dass die Grenzen der Automatisierung immer weiter verschoben werden – und Automaten auch die Jobs ersetzen werden, die wir in unserer „Wissensgesellschaft“ als sicher glauben. Die große Frage ist: Was passiert dann mit den Menschen? Wie „verdienen“ sie ihren Lebensunterhalt? Wie bemessen und verteilen wir dann Erträge?

    Auch Matthias Strobel beschreibt in seinem Artikel über die Digitalisierung der Arbeitswelt die kommenden Umwälzungen.

    Dass Maschinen menschliche Arbeitskraft ersetzen, ist nicht neu. Roboter fertigen und montieren Bauteile, transportieren Essen, bauen Rohstoffe ab, polieren Böden, bringen die Ernte ein oder prüfen die Qualität von Wasserleitungen. Programme übernehmen Aufgaben von Buchhaltern oder fungieren als Telefonberater. Laut der Forscher Frey und Osborne ist jedoch anzunehmen, dass die Automatisierung sowohl an Qualität als auch Quantität zunimmt. Das schließe auch nicht routinierte, kognitiv anspruchsvolle Tätigkeiten ein.

    Matthias Hagen, Professor an der Bauhaus-Universität Weimar, stimmt der Prognose von Frey und Osborne im Interview mit Der Westen zu: “Auch die Arbeit von gut ausgebildeten Menschen wird ersetzbar sein.” Das McKinsey Global Institute etwa prognostiziert, dass bis 2025 weltweit 140 Millionen Jobs sogenannter Wissensarbeiter durch intelligente Technik ersetzt werden.

    Nicht ganz so drastisch beurteilt offenbar die Bundesanstalt für Arbeit die Auswirkungen und meint, dass “allein die fortschreitende Technologie die Arbeitslosenzahlen nicht steigen lassen wird. Sollten Roboter eines Tages so weit sein und Fachkräfte in ihrer heutigen Tätigkeit ersetzen können, wird es im Gegenzug neue Berufsfelder geben, wo eben diese Fachkräfte wieder gebraucht werden.”

    Ich fürchte, dass diese Sicht auf die Arbeits- und Lebenswelt von morgen eher Wunschdenken ist.

    Overheard im ICE

    Jugendliche Reisegruppe im ICE944.

    Er: Ey, die Amerikaner essen voll Avocado statt Butter auf ihrem Brot.
    Sie: Ja, geil, mach ich auch so.
    Er: Nee, kannste hier nicht machen, ne Avocao hat eine CO2 Bilanz wie sechs halbe Schweine.
    Sie: Hä? Spinnst Du?
    Er: Ey, die Avocado kommt aus Panama!
    Sie: Schweine fressen Soja, und das kommt auch aus Panama.

    Behalte doch meinen Glauben an die Jugend von heute.

    Ich bin Migrant

    Auf Spiegel Online fand sich am Samstag folgende klickwirksame Überschrift: „Ethnien: Weiße Schüler an US-Schulen erstmals in der Minderheit

    Die Zusammensetzung der Schülerschaft in den USA wandelt sich. Schüler ohne Migrationshintergrund sind zu Beginn des neuen Schuljahres im Herbst erstmals in der Minderheit.

    Da stellt man sich doch ziemlich schnell die Frage: Haben nicht fast alle US-amerikanischen Schüler einen Migrationshintergrund? Und welchen Migrationshintergrund habe ich? Laut meiner DNA kamen meine Vorfahren vor rund 16.000 Jahren aus der osteuropäischen Steppe.

    Ein paar schlaue Leute haben die Migrationsbewegungen der letzten 2.600 Jahre grandios in diesem Video visualisiert. Grundlage bilden Geburts- und Sterbeorte von 120.000 Menschen aus der Freebase-Datenbank.

    Man sieht Rom als Mittelpunkt der Welt, die Bewegung nach Westen, Florida als Rentnerparadies. Faszinierende Darstellung und eine simple Erkenntnis, dass Migration ein nicht endender Prozess ist.

    Tribute to Robin Williams

    Kluge Ansprache zum Thema Enterprise Social Networks

    Den Stoff über die organisatorischen, kulturellen und technischen Aspekte von Enterprise Social Networks bzw. Social Business sammle ich eigentlich drüben im -> Klugen Consulting Blog. Auch darf ich öfters den einen oder anderen Vortrag zu diesen oder anderen Themen halten. Nicht allzu oft wird dabei mitgeschnitten. Und meist wird es dann auch nicht veröffentlicht. Auf der Social Connections VI in Prag wurde mitgeschnitten, und das Ergebnis steht hier im Vimeo Channel der Socialconnections. Danke an das Team!

    Kontaktmanager

    Foto

    Mein Adressbuch ist einigermaßen aufgeräumt. Die Quelle aller Kontaktdaten ist bei mir der Google Apps Account. Alle Geräte im Klugen Gadget-Zoo synchronisieren mit dem Google Apps Account. Von der Seite kommen dann immer wieder „Anreicherungen“. Apple reichert die Kontaktdaten mit den Facebook-Daten an. XING-Adress-Aktualisierungen landen auch in den entsprechenden Kontakt-Einträgen. Evercontact spült Adress-Aktualisierungen aus Mail-Inhalten in das Adressbuch.

    Die Kontakte sind – mit relativ geringem Wartungsaufwand – damit immer aktuell. Sehr schön scheint mir nun „Humin“ zu sein. Humin reichert die statischen Kontaktdaten mit den dynamischen Daten an und zeigt zu einer Person auf einen Blick alle relevanten Daten. Humin ist damit so eine Art „Private CRM“ für mein Telefon. Die Kontaktdaten werden angereichert mit Bild, Arbeitsinformation aus LinkedIn, nächste Meetings aus Google Apps, letzte Korrespondenz aus Google Mail. Aus dem Kontakt-Dokument kann man direkt anwählen per Telefon, Mail versenden, Chat beginnen etc. Alles sehr hübsch gemacht und hat das Potential, die Telefon-App auf dem iPhone zu ersetzen.

    Humin fordert lesenden Zugriff zu allen möglichen Accounts und Dienste, um diese Informationen alle anzeigen zu können. Ich kann damit leben, vermutlich aber viele andere nicht.