Wie torpediert man ein Social Business Projekt?

Skeptiker

Am 13. Und 14. findet die SocialConnections wieder statt, diesmal in Stockholm. Ich schlage mich diesmal auf die Seite des Feindes und spreche darüber, wie man dieses Ding namens „Enterprise Social Network“ erfolgreich zu Fall bringt.

Ich werde am den Spieß umdrehen und fragen, wie man am besten des Projekt „Enterprise Social Network“ torpedieren kann.

Also, liebe Social Business, Enterprise 2.0 und ESN Mitstreiter, liebe Digital Workplace Enthusiasten und Collaboration Prediger: was würdet Ihr tun, wenn Ihr auf der anderen Seite sitzt, um so ein Projekt zu verhindern?

Stellt Euch vor, in Eurem Unternehmen hat der Vorstand beschlossen, als eine Maßnahme zur Kulturveränderung ein internes soziales Netzwrk einzuführen. Versetzt Euch in die Lage eines der typischen Kritiker. Jemand, der seine Position durch die Einführung des internen sozialen Netzwerks gefährdet sieht. Der um seine Positionsmacht fürchtetet, der Angst davor hat, sein Informationsmonopol zu verlieren. Weil er bisher entschieden hat, wer was mit wem besprechen soll. Jemand, der den Kontrollverlust fürchtet.

Was würdet Ihr tun, um das Projekt „Social Business“ zu torpedieren?

 

Update: Hier die Präsentation, die aus den Antworten entstanden ist: https://www.slideshare.net/alecmcint/know-your-enemy-how-to-succesfull-stop-you-companies-esn-project

32 Responses to “Wie torpediert man ein Social Business Projekt?”


  • Das schaffen die Enthusiasten schon von alleine

  • Ich würde es isoliert und nur wenigen IT Freaks geben. Ich würde Beispiele von gescheiterten IT und Kommunikationsprojekten rauskramen. Ich würde einen ROI verlangen… ach mir fallen gerade soviel Sachen ein, ich glaube, wir sollten telefonieren 😀

  • Überhöhen! Überhöhen! Es zum wichtigsten Projekt machen.

  • 😀 Sitze im Zug, und Telefon+Deutsche Bahn verträgt sich nicht sonderlich

  • Siegfried, guter Plan. Und dabei laut „Hurra, wir bauen unser endlich unser eigenes Facebook“ rufend durch die Gänge tanzen.

  • Ich biete dann noch: Den Betriebsrat beim Kickoff nebenbei informieren. Oder einen 52 köpfigen Lenkungsausschuss einsetzen.

  • 2 Pilotgruppen mit unterschiedlichen Plattformen loslaufen lassen

  • HR ChefIn vom Social Gedöns sprechen lassen

  • Oder den IT Chef den Cultural Change machen lassen?

  • Du wirst lachen: So einen Kandidaten habe ich im Portfolio. Und er weiß auch selber: Das wird so nie was.

  • Da gibt es so viele Möglichkeiten, dass man echt nicht alle aufzählen kann.
    Subtil sind so DInge wie „alles kleinschreiben“, viele Rechtschreibfehler, über Anleitungen meckern, Schulungen einfordern, Frage nach Remote Zugriff von zu Hause, alle Problem aller Projekte darauf abbilden, so wie das eben bei ungeliebten Projekten immer mal wieder vorkommt. Das wird auch hier funktionieren.
    Im Social Enterprise 2.7 Projekt wird man natürlich noch raffinierter vorgehen und sagen wir mal merkwürdige Kommentare schreiben, Tags verfremden, unsinnige Features fordern, eine Redaktion für Kurznachrichten einsetzen und den Tweet der Woche veröffentlichen. Als Screenshot auf der Website.
    Man kann auch klassisch einfach keine oder nur unqualifizierte Leute auf die Staffing Anforderungen beisteuern.
    Ignoranz geht auch. Oder immer einfach ein anderes Tool fordern, als das, was gerade getestet oder ausgerollt wird. Oder das alte non-social Intranet einfach nicht abschalten. Früher war eh alles besser. Also Faxgerät reanimieren und fordern, dass man auch per Fax den Status ändern können muss. Offlinefähigkeit ist auch ein Feature, das unheimlich sinnvoll scheint.
    Wir können dazu auch mal telefonieren 🙂 Hätte noch ein paar Beispiele und Ideen…

  • “@alecmcint: Wie torpediert man ein Social Business Projekt? http://t.co/eP48pfCIfw” mit tollen vorschlägen in den kommentaren!

  • Danke für den Hinweis: Das Ende der Hierarchie verkünden! Das wird bestimmt alle Führungskräfte positiv stimmen und zu Unterstützern machen.

  • RT @herrkrueger: “@alecmcint: Wie torpediert man ein Social Business Projekt? http://t.co/eP48pfCIfw” mit tollen vorschlägen in den komment…

  • einfach dem ersten, der sich negativ oder kritisch äußert kündigen…

  • Dem enthusiastischen Einführungsteam nach 12 Monaten den Saft abdrehen

  • by the way.. ich kann leider nicht in Schweden sein. Ist mir zu dunkel um die Zeit .. Nein im Ernst: Ich bitte um reges Teilen Deiner Erkenntnisse!

  • per mail mit uns allen auf cc versteht sich.

  • bcc. Der Tod der vertrauensvollen Zusammenarbeit.

  • Es nur mit den affinen GenYlern treiben; sich das Projekt selbst finanzieren lassen und Abteilungen für Lizenzen zahlen lassen; es ohne Top Management nur bottom up umsetzen; es ohne KPIs mit Fokus auf kulturellem Wandel betreiben; keine klare Vision verkünden; die Frage nach what’s in for me unbeantwortet lassen; es als neue Tooleinführung planen und umsetzen; nur kleine und unwichtige Use Cases auf der Plattform pushen; direkt starten ohne Pilotphase; keine Community Manager ausbilden und auf Selbstorganisation setzen; Mitarbeiter nicht schulen, braucht man bei FB auch nicht; SocBiz nicht in Geschäftsstrategie verankern und Geschäftsmodelle nicht digital anpassen; …

  • Wie wäre es, Sicherheitszertifikate sowie BSI, Verdi und IG Metall Stellungnahmen einzufordern? Und alle Funktionen müssen sich auch abschalten lassen. Die Nutzung würde ich komplett freiwillig machen. Und immer wieder Pop Up Windows, die bei Aktionen darauf hinweisen, wer was sehen kann und ob man wirklich posten will. Dann würde ich nach Support für IE 6 fragen und Java Script Plug Ins fordern, für deren Installation der Nutzer Admin Rechte braucht.

  • – Social Analytics als wichtiges Teilprojekt budgetieren, um die Beteiligung der Mitarbeiter und den ROI zu messen. Den Betriebsrate nicht, ich wiederhole, NICHT informieren… der kommt schon von alleine.

    – Mit dem IT-Leiter besprechen, dass das Budget für wichtiges Releasewechsel einer ERP-Software für die nächsten 2 Jahre ausgeschöpft wird.

    – Alternativ dem IT-Leiter klarmachen, dass sein Budget wohl beschnitten werden wird, weil es ein strategisches Projekt ist und er keine Entscheidungsbefugnis in ein solchem Changeprojekt hat.

    – Verkünden, dass man mit dem Projekt eine Effizienzsteigerung in wichtigen Bereichen wie Produktentwicklung, Produktion (ersetze/ergänze sinngemäß für entsprechendes Unternehmen) erreichen werde. Die Bereichsleiter verstehen, dass es zu Personaleinsparungen kommen wird, sie übergangen werden und ihre Macht (gleich Mitarbeiteranzahl und Budget) beschnitten wird. Das ruft übrigens auch den Betriebsrat auf den Plan…

    – Die Einführung des Digital Workplace zum wichtigen Bestandteil des Projektes machen. Nebenbei bei der Projektpräsentation auf einer Folie als 10. Bullet Point fallen lassen, dass dann Uhrzeit und Ort der Arbeit weder beim normalen Mitarbeiter noch beim mittleren Management keine Rolle mehr spielen wird. Irgendjemand wird das mit Sicherheit sehen und in der Kaffeeküche lästern und verbreiten. Das ruft Bereichsleiter, Abteilungsleiter, Mitarbeiter, Familienmitglieder und …den Betriebsrat auf den Plan.

    – Einfließen lassen, dass die Unternehmenskommunikation zukünftig komplett über das interne Facebook laufen wird. Das schließt – natürlich und nebenbei erwähnt – die bisher gedruckte Mitarbeiterzeitschrift (MAZ) mit ein. Auf jeden Fall darüber in der MAZ berichten. Nach deren Auslieferung rufen mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrates sowie mehrere Dutzend Pensionäre/Ruheständler an und beschweren sich, dass sie vom Kommunikationsfluss abgeschnitten werden.

  • Ihr seid aber auch fantasievoll. Sehr kreative Anregungen. Gebe ich gerne an meine Stakeholder, die ich vom Gegenteil überzeugen muss weiter. Ich leite dann deren Dankesmails in cc an alle weiter. Irgendwen, denn ich noch in den Verteiler aufnehmen soll?

  • Also ich betrachte die Anregungen unter dem Motto „Kenne Deinen Feind“, um in Gesprächen/Diskussionen/Terminen/Projekten auf Argumente und Stakeholder vorbereitet zu sein 🙂

  • @alecmcint Das Frustventil fürs leidgeprüfte 2.0 Entusiasten http://t.co/JoP8AyODdD

  • Mittelmanagement bei der Einführung ignorieren und sich danach laut über deren Trägheit und Rückständigkeit beschweren. Kontinuierlich Katzenbilder auf der Plattform posten. Tooleinführung nicht in die Unternehmenstrategie integrieren, aber imense Auswirkungen der Einführung auf selbige versprechen. Davon ausgehen, das Mitarbeiter unter 30 automatisch die besten Botschafter für das Projekt sind und keine Hilfestellung brauchen.

  • Eine subversive, wenn auch hocheffektive Taktik wäre, beim nächsten Frühstück / Mittag mit dem CEO (alternativ auch dem CIO oder COO) mal über das neue Vorhaben von Kollege XY zur Enterprise 2.o zu sprechen und ganz nebenbei zu erwähnen…..

    1) …dass die Server der meisten Top-Anbieter im On-Demand E2.0 Geschäft übrigens in den USA stehen …. im Nebensatz dann einfach mal die Stichwörter „Edward Snowden“ oder „NSA“ fallen lassen…

    2) … wenn nun das Feld nun vorbereitet ist, dann… überleiten zur „Angst-Attacke“ und das Thema „Cloud“ angehen. Nach dem einleitenden Plädoyer für die Cloud einfach den letzten Hacker-Angriff auf das private Dropbox-Account erwähnen und dabei über die Schwierigkeiten schwadronieren, die man mit dem „Idendity-Theft“ und dem Hack des Bankkontos hatte… falls Zeit genug ist, ruhig auch noch über die von Russen oder wahlweise Chinesen sprechen und über den Hack im Weissen Haus spekulieren …

    3) … abschließend (quasi als Todesstoß) empfiehlt es sich, seine Sorge zum Ausdruck zu bringen, wie man im „Enterprise Social Network“ überhaupt mit Shit-Storms“ umgehen sollte? Dabei ruhig etwas ausholen und mutmaßen, dass der betriebliche Frieden empfindlich gestört werden könnte, sollte die HR Abteilung einen internen Mitarbeiterkommentar wieder löschen…. abschließend kann man dann die Frage, ob die Löschung eines Kommentars mitbestimmungspflichtig sei – einfach im Raum stehen lassen…

    …nun mit sorgenvoller Miene zurücklehnen und abwarten….

    Keine Sorge. Spätestens jetzt ist das Projekt ad acta.

  • Großartige Sammlung! Danke an alle! Werde die Ergebnisse ordentlich aufbereiten und allseits bereitstellen.

  • Da bin ich ja mal gespant, was Du daraus machst, Viel Spaß und grüß mir Stockholm 🙂

  • Wie torpediert man ein Social Business Projekt? http://t.co/wzX2qoim4T via @CarstenRose

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